Das Erbrecht gehört zu den gerne vernachlässigten Bereichen des Zivilrechts. Dozenten weisen jedoch zurecht auf die Examens-Relevanz hin. Dennoch werden die Vorlesungen, gerade in den mittleren Semestern, schlecht besucht. Für all jene möchten wir das Lehrbuch von Dieter Leipold empfehlen, das – mittlerweile in der 18. Auflage erschienen – ein idealer Vorlesungsersatz ist. Und nicht nur das.
Das didaktisch Wertvollste gleich zu Anfang: die Kontrollfragen. Diese sind für das Verständnis sehr wichtig und regen erfolgreich zur Mitarbeit an. Vor allem deshalb ist dies wichtig, weil im Erbrecht häufig gerechnet wird. Testamente, Erbfolge und so weiter setzen zumindest mathematisches Basiswissen voraus. Intellektuell weniger herausfordernd, muss es dennoch einmal verstanden werden und das gelingt am besten mittels der Kontrollfragen. Der gern zitierte Grundsatz “judex non calculat” (“Juristen rechnen nicht”) wird im Erbrecht durchbrochen.
Leipolds Lehrbuch eröffnet neben der die Vorlesung ersetzenden Funktion auch einen idealen Einstieg in die Materie des Erbrechts. Es gibt zahlreiche einführende Fälle, die aber auch als Wiederholungsfälle prima taugen.
Die Darstellung des Lernstoffs geling ebenfalls, das Buch ist verständlich geschrieben, die Sprache ist sehr klar und die Kapitel nicht unnötig in die Länge gezogen. Den stellenweise komplexen Stoff zu ordnen, zu gliedern und zu vermitteln, ist eine der großen Vorzüge. Auch hat der Leser die Möglichkeit, sich gezielt zu informieren und das Buch als Nachschlagewerk zu verwenden.
Fazit: Insgesamt lässt sich also sagen, dass das Erbrecht mit diesem Buch sowohl erlernt, vertieft und wiederholt werden kann. Nicht jedes Buch wird diesem hehren Anspruch gerecht. Ein sehr gelungener Mix aus Lehrbuch und Fallbuch, dessen Kauf jedem Studierenden nahe gelegt werden kann. Ob als Vorlesungsersatz oder -ergänzung, das Buch erfüllt in jeder Hinsicht seinen Zweck, den Studierenden im Falle eines Erbrechtsfalls im Examen nicht alt aussehen zu lassen.
Speak Your Mind